Konzept gegen Bildungsbenachteiligung

Antrag an den Schulausschuss am 10.06.2021

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Ritsche,

die Ratsfraktion DIE LINKE/Wülfrather Liste bittet den nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Schulausschusses am 10.06.2021 zu nehmen.

 

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung erstellt in Zusammenarbeit mit Pädagog*innen aus dem schulischen Bereich und Vertreter*innen der Jugendhilfe ein Konzept zur Unterstützung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen, um der Bildungsbenachteiligung entgegenzuwirken.

 

Begründung:

In den letzten Wochen wurde immer wieder darauf hingewiesen, wie stark die schulischen Leistungen der Kinder und Jugendlichen leiden, wenn der reguläre Schulbetrieb mit Präsenzunterricht unterbrochen oder eingestellt wird. Aufgrund der Corona-Pandemie haben sich Lehrkräfte mit vielfältigen didaktisch-methodischen Angeboten auf das Lehren auf Distanz eingestellt und haben Schüler*innen Lernaufgaben über digitale Plattformen gegeben. Dabei wurde deutlich, dass auch das beste digitale Programm nicht alle Lücken füllen kann. Besonders nicht bei jüngeren Kindern in den Grundschulen und den unteren Stufen des Sekundarbereichs.

Mit dem zwei Milliarden Euro geförderten Corona-Aufholpaket will die Bundesregierung Kinder und Jugendliche, die in der Zeit der Schulschließungen und des Distanzunterrichts in der Schule zurückgefallen sind, unterstützen. Dabei darf das Bemühen den Rückstand auszugleichen, nicht darin münden, dass sich diese Hilfe auf Nachhilfeunterricht privater Anbieter konzentriert.

Vielmehr wird ein Konzept benötigt, welches die Kinder und Jugendlichen darin unterstützt, eigenverantwortlich zu lernen und Lernerfolg zu erleben. Dieses sollte mittels personeller Unterstützung sowie der Expertise der Jugendhilfe eine bestmögliche Begleitung und individuelle Förderung ermöglichen. Im Zusammenspiel mit den Lehrkräften ist es wichtig, mit gezielten Aufgaben sowie einem fachlichen Feedback Wissenslücken zu schließen. Ergänzend sollten Sozialarbeiter*innen/-pädagog*innen den Kindern und Jugendlichen zur Seiten stehen. Mit regelmäßigem Kontakt sowie persönlichen Gesprächen können diese in Erfahrung bringen, ob und in welchem Umfang die Kinder und Jugendlichen lernen und was sie motivieren könne, es zu tun. Ein wertschätzendes Feedback und eine kontinuierliche Ansprache ist bei Kindern und Jugendlichen die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Dies können private Nachhilfeinstitutionen, die die Aufmerksamkeit auf die Wissensvermittlung richten, nicht leisten.

Mit freundlichen Grüßen

Ilona Küchler

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