Respekt vor der deutschen Geschichte, die zur Vorsicht mahnt

ausschwitzDie Novemberpogrome 1938 markierten den Beginn des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte. In der Nacht vom 9. auf dem 10. November zündeten Angehörige von SA und SS sowie tausende Mitläufer 1.400 Synagogen in ganz Deutschland an. Synagogen und jüdische Geschäfte brannten, Wohnungen wurden verwüstet und jüdische Bürgerinnen und Bürger misshandelt, verhaftet und getötet.  

Rund 90.000 Stolpersteine, die in 26 europäischen Ländern verlegt wurden, erinnern inzwischen an Menschen, die unter den Nazis gelitten haben, verfolgt und ermordet wurden. Mittlerweile gelten die Stolpersteine als das größte dezentrale Mahnmal der Welt und es kommen immer noch welche hinzu.

In Wülfrath liegen 5 dieser Stolpersteine. Sie erinnern an die jüdische Mitbürgerin Johanna Beyth, die im November 1941 deportiert und im Jahr darauf in Minsk ermordet wurde. An das Ehepaar Heinrich und Maria Selma Dreier, die im Jahr 1944 verhaftet wurden, weil sie Zeuge Jehovas waren. Während Heinrich Dreier die Gefangenschaft überleben konnte, ist das Schicksal seiner Frau unbekannt. Und sie erinnern an Willi Evertz und Eugen Raukamp, die 1938 verhaftet wurden, weil sie bei einer Feier einen russischen Radiosender eingeschaltet hatten. Im Jahr 1943 wurden sie von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Neuengamme deportiert und dort im gleichen Jahr ermordet.

Von 1933 bis 1945 haben die Nationalsozialisten neben dem planmäßigen Genozid (Holocaust) an den europäischen Juden mit rund 6 Millionen Opfern, unter anderem rund 6,8 Millionen sowjetische Zivilisten ermordet. Weitere 3 Millionen Soldaten der Sowjetunion überlebten die deutsche Kriegsgefangenschaft nicht. 1,8 Millionen polnische und 312.000 serbische Zivilisten, 250.000 Behinderte, 250.000 Sinti und Roma, 3.000 Homosexuelle, 1.900 Zeugen Jehovas, 70.000 Wiederholungsstraftäter und „Asoziale“ wurden statistisch erfasst. Deutsche politische Gegner und Widerstandskämpfer sind laut des United States Holocaust Memorial Museums nicht erfasst.

Das Mindeste, was wir tun können, damit sich dieser Teil der deutschen Geschichte nicht wiederholt: Diese Menschen nie zu vergessen, den Respekt vor der deutschen Geschichte nicht zu verlieren und geeint gegen Gewalt und Unterdrückung, gegen Rassismus und menschenfeindliche Ideologien und für den Schutz der Demokratie einzutreten. Am 9. November und an jedem anderen Tag des Jahres!

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